Die Auswirkungen des Klimawandels wurden in den vergangen beiden Jahren, die generell viel zu trocken waren, auch in Schmitten spürbar. Wenn im Winter und Frühjahr die Niederschläge fehlen und der Wasserbrauch in den Hitzesommern steigt, schwinden die eigenen Grundwasserreserven.

Wasserversorgung durch Corona verschärft

„In diesem Jahr hat sich die Wasserversorgung durch Corona nochmals dramatisch verschärft“, erklärt Julia Krügers. Warum? Während des Lockdowns haben die allermeisten Bürger wochenlang im Home-Office gearbeitet und sind auch in den Sommerferien nicht verreist. Das habe zu einem erhöhten Wasserverbrauch für Pool oder Planschbecken, Blumen, Rasen, Gemüse und nicht zuletzt fürs häufigere Duschen geführt. Laut Statista verbrauchen die Deutschen Wasser zu 17% fürs Händewaschen, 27% für die Toilettenspülung und zu 36% für Baden, Duschen und Körperpflege. „Klar, dass der Wasserbrauch Corona bedingt nochmals deutlich gestiegen ist“, so die Bürgermeisterkandidatin.

Wasserversorgung in Hinblick auf den Klimawandel optimieren

Mit Blick auf die Zukunft stellt Julia Krügers klar: „Eine gesicherte Wasserversorgung auch in künftigen Dürreperioden ist elementar für Schmitten, dazu braucht es die Ideen von allen.“ Damit meint sie neben den Fachleuten, der Verwaltung und allen Fraktionen auch die Bürgerschaft. Gerade von den Bürgerinnen und Bürgern habe sie in den letzten Wochen zahlreiche Anregungen und Hinweise erhalten. Und es war auch wichtig, dass sich am 17. August alle Gemeindevertreter in Schmitten aus erster Hand beim Experten Dr. Georg Mittelbach, Geologe vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, über die Wassersituation in Schmitten und Möglichkeiten zur Optimierung der Wasserversorgung informieren konnten.

„Natürlich tausche ich mich mit allen Fraktionen aus. Wir sprechen über Schmittens Zukunft. Klar, dass wir da auch über das Thema Wasser sprechen“, so Krügers. Sowohl die sie unterstützenden Fraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen, b-now und UBB als auch FWG, SPD und FDP hätten diesbezügliche Anträge für die nächste Gemeindevertretung gestellt. „Die guten Anregungen aus allen Anträgen umzusetzen - egal welche Fraktion den Antrag stellt - wird Schmitten in dieser Frage voranbringen. Denn um die Gemeinde künftig behutsam weiterzuentwickeln, muss die Infrastruktur und die Wasserversorgung Zug um Zug mitwachsen und angesichts des Klimawandels neu aufgestellt werden“, ist Krügers überzeugt.

Bei den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Wasserbeschaffung / Wasserversorgung geht es u.a. darum, dass Lecks beseitigt werden müssen und die Gewinnung von neuen Quellen bzw. die Nutzung von alten Quellen geprüft wird. Das Thema Wasserversorgung betrifft die ganze Region, und Schmitten bezieht bislang gut 30% des Trinkwassers aktuell von außerhalb, deshalb müssen Gespräche mit den umliegenden Gemeinden, Wasserverbänden und dem Kreis geführt werden. Ebenfalls ist die Einschränkung von privaten Brunnen im Falle eines Wassernotstands zu prüfen und ob das Gewässermanagement in Schmitten generell optimiert werden muss. Fördermittel für all diese Maßnahmen sind zu eruieren.

Darüber hinaus geht es auch um Vorschläge für Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Umgangs mit Trinkwasser (Wasser sparen). Etwa soll geprüft werden, inwieweit Hausbesitzer und Gewerbe bei Neubau oder Sanierung dazu verpflichtet werden können, Regen- oder Grauwasser zu nutzen. Gemeindliche Gebäude sind ebenfalls zu überprüfen. Damit auch auf den Friedhöfen Wasser für das Blumengießen bereit steht, ist zu prüfen, wie Regenwasser aufgefangen werden kann. Und ein Kommunikationskonzept soll definiert werden, um ganzjährig Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Wasser zu gegeben (z.B. Bewässerungskonzepte im Garten, Gartenanlage- und Gestaltung, usw.) und im Falle eines Wassernotstands, künftig schnell die Information aller Bürgern sicherzustellen. Darüber hinaus sieht der Antrag vor, ein Förderprogramm „3000 Regenwasserfässer für Schmitten“ aufzulegen, bei dem je Haushalt bei der Anschaffung eines zusätzlichen Wasserfasses 10 EUR Zuschuss gewährt wird.

„Eine Staffelung der Trinkwasserpreise sehe ich als kritisch an und rechtlich nur schwer umsetzbar“, so Krügers. Außerdem gäbe es z.B. gewerbliche Betriebe, die per se mehr Wasser benötigen. “Ich setzte auf die Kooperation der Bürgerinnen und Bürger und bin überzeugt, wir können noch mehr an kommunikativen Dingen tun, um die Menschen von einem sparsamen und umweltbewussten Umgang mit Wasser zu überzeugen“, erklärt Krügers.

Am 2. September wird die Gemeindevertretung zum Thema Wasser beraten. Neben den gestellten Anträgen habe auch die Verwaltung bereits einen umfangreichen Sachstandsbericht mit konkreten Vorschlägen für die Optimierung der Wasserversorgung vorgelegt. „Gemeinsam werden wir die Wasserversorgung für Schmitten lösen“ appelliert Julia Krügers in einer aktuellen Videobotschaft.

Videobotschaft von Julia Krügers zur Wasserversorgung

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